Suchmaschinenoptimierung selber machen

In fünf Schritten zur besseren Platzierung bei Google

Vor einigen Jahren habe ich angefangen, mich mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung bei Google zu beschäftigen, weil über meine neue erstellte Website zu wenige Kunden kamen. Insgesamt gibt es über 200 Ranking-Kriterien, die sich zudem gegenseitig beeinflussen, doch mit 10 bis 15 Kriterien lassen sich schon sehr gute Ergebnisse erzielen.

Wenn Sie sich mit dem Thema befassen und es selbst umsetzen wollen, habe ich diese Anleitung in fünf einfachen Schritten für Sie verfasst. Meine Anleitung hat nicht den Anspruch alle Details und Möglichkeiten der Suchmaschinen-Optimierung perfekt zu beschreiben, sie kann aber als erste Orientierung und Leitfaden dienen. Für den Anfang sollten Sie folgendes wissen:

  • Google rankt einzelne Webseiten und nicht Ihre Webpräsenz/Website als Ganzes.
  • Jedes Ranking bezieht sich auf einen Suchbegriff (Keyword).
  • Die Optimierung ist ein fortlaufender Prozess und keine Fertiglösung.

Auf welchem Platz stehen Sie denn?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Das Ranking gilt jeweils nur für einen bestimmten Suchbegriff in Bezug auf die entsprechende Webseite aus ihrer Webpräsenz. Bei kleineren Unternehmen ist es meist die Startseite, die in der Google Trefferliste erscheint. Zudem kann das Ranking von Tag zu Tag schwanken.

Google-Suche nach "Coach Reutlingen"
Überprüfung des Google-Ranking für "Coach Reutlingen"

Ranking im anonymen Browserfenster prüfen

Was liegt nun näher, als Ihren Suchbegriffe bei Google einzugeben und die Trefferliste durchzublättern, um darin die eigene Website zu finden? Das Problem ist die personalisierte Google-Suche. Google merkt sich, welche Begriffe Sie häufig suchen, welche Ergebnisse Sie anklicken und präsentiert Ihnen individuelle Trefferlisten, in denen Ihre bisherigen Suchergebnisse oben platziert sind. Personen, die den Begriff zum ersten Mal suchen, sehen hingegen eine ganz andere Trefferliste.

Um die personalisierte Suche für Ihre Keyword-Abfrage zu umgehen, öffnen Sie ein anonymes Browser-Fenster. Im Menü von Google Chrome können Sie dies mit der Funktion „Neues Inkognito-Fenster“. Beim Firefox Browser gibt es die Funktion „Privaten Modus starten“ und in Microsoft Edge heißt es „Neues InPrivate-Fenster“. In diesem Modus kann Google nicht erkennen, welche Suchanfragen Sie bereits früher durchgeführt haben und präsentiert bei der Suche nach Keywords unverfälschte Trefferlisten.

Notieren Sie sich jeweils Ihre Rangposition und das Datum der Abfrage. Wenn Sie zusätzlich festhalten, wann Sie Änderungen auf der Website durchführen, können Sie im Nachhinein deren Auswirkungen auf das Google-Ranking erkennen.


Schritt 1 – Finden Sie Ihre Suchbegriffe (Keywords)

Wir beginnen damit die für Sie wichtigsten Suchbegriffe zu finden, welche auch Keywords genannt werden. Mit diesen suchen potentielle Kunden nach Ihrem Angebot. Die Keywords können dabei aus einem oder auch mehreren Worten bestehen. Hier zwei Beispiele zu den Themen „Coaching“ und „Bürostühle“, die es verdeutlichen.

Keyword-Beispiele „Coaching“: Coach, Coaching, Coach Reutlingen, Coach Stuttgart, Business Coach, Systemischer Coach, Führungskräfte-Coaching, Systemisches Management-Coaching, Gesundheits-Coach, Coaching Ausbildung, …

Keyword-Beispiele „Bürostühl“: Bürostuhl, Bürostühle, ergonomischer Bürostuhl, günstige Bürostühle, Premium Bürostühle, Bürostühle Lagerverkauf, Bürostuhl mit verstellbarer Sitzneigung, …

Viele Keywords werden Sie finden, indem Sie sich selbst Gedanken machen. Weitere Ideen bekommen Sie, wenn Sie Freunde und Bekannte fragen. Sie können auch verschiedene der nachfolgend aufgeführten Methoden verwenden. Sammeln Sie erst einmal alle Möglichkeiten und wählen Sie danach aus, welches die passendsten Keywords sind. Gute Keywords haben wenig Konkurrenz,  was an einer niedrigeren Trefferzahl bei der Google Suche erkennbar ist.  Andererseits müssen die Begriffe aber häufig genug gesucht werden, damit sich die Optimierung lohnt. Idealerweise optimieren Sie eine Webseite auf 1 bis 3 Suchbegriffe, mit denen die Seite dann wirklich gut rankt. Wenn Sie zuviel auf eine Seite packen wollen landen Sie eher im Mittelmaß.

Verschiedene Methoden zur Ermittlung von Keywords

Keywords selbst überlegen
Die ersten Keywords finden Sie zunächst selbst.

Autovervollständigen im Browser
Wenn Sie im Browser Suchbegriffe eingeben, dann erhalten Sie mit dem Tippen Vorschläge zur Vervollständigung der Suchanfrage. Diese Vorschläge sind häufig gesuchte Keywords.

Google Search Console
Mit der Google Search Console steht jedem, der über ein Google Konto verfügt, ein kostenloses Tool zur Verfügung. Dieses zeigt auch, mit welcher Häufigkeit und mit welchen Suchbegriffen Kunden Sie finden.
https://search.google.com/search-console/about?hl=de.

Freunde und Bekannte fragen
Freunde und Bekannte liefern zusätzliche Ideen für Keywords.

„Ähnliche Suchanfrage“ auf der Seite der Trefferliste
Suchen Sie bei Google mit Ihren Keywords und scrollen Sie auf der Seite der Suchergebnisse ganz nach unten. Dort finden Sie den Hinweis „Ähnliche Suchanfragen“, die Ihnen weitere Möglichkeiten aufzeigen.

Google Keyword Planer
Der Google Keyword Planer ist ein weiteres Werkzeug von Google. Hiermit lassen sich Keywords ermitteln und man erhält Informationen, wie oft es gesucht wurde und wie sich das Suchvolumen mit der Zeit verändert hat.
https://ads.google.com/intl/de_de/home/tools/keyword-planner


Auszug aus einer Google-Trefferliste
Auszug aus einer Google-Trefferliste

Schritt 2 – Die versteckten Meta-Tags der Website

Wenn Sie eine Webseite aufrufen, dann sehen Sie zunächst nichts von den versteckten Metatags für „Title“ und „Description“ auf der Seite. Google liest diese beiden Informationen jedoch aus und verwendet sie im Idealfall wie abgebildet für die Anzeige in der Google-Trefferliste. Damit ist auch klar, warum diese beiden Elemente so wichtig sind. Werden Title- und Description-Metatag ansprechend gewählt, dann erhöht das Ihre Chancen, dass potentiell Kunden Ihren Eintrag anklicken und auf Ihrer Webseite landen. Wenn Ihr Eintrag in der Trefferliste angeklickt wird, so wird das von Google aufmerksam registriert und hat wiederum zur Folge, dass Ihr Ranking steigt.

Der Inhalt des Title-Metatags wird direkt für das Keyword-Ranking herangezogen und muss die Keywords für die Webseite enthalten. Die optimale Titellänge liegt bei 40 bis 65 Zeichen. Ob im Description-Metatag die Keywords enthalten sind ist zwar nicht mehr direkt für das Ranking relevant, aber die gefundenen Suchbegriffe werden in der Google-Trefferliste fett oder unterstrichen dargestellt und signalisieren somit, ob eine Seite zum gesuchten Thema passt. Vom Description-Metatag werden etwa 150 Zeichen angezeigt.

Üblicherweise werden die Metatags für Title und Description in dem für die Erstellung der Webpräsenz verwendeten CMS-System eingegeben. Beispiele hierfür sind WordPress, Typo3, Joomla, Drupal oder Contao. Weil die Bedienung der Systeme sehr unterschiedlich ist, lässt sich nicht pauschal sagen wo die Eingaben erfolgen. Fragen Sie dazu am besten Ihren Webdesigner oder googeln Sie einfach.

Beispiel Google Ranking

Mit Monitoring den Überblick behalten

Spannend ist, wie sich die Optimierung der eigenen Website auf deren Ranking auswirkt. Das lässt sich wie oben beschrieben prüfen, indem Sie die Keywords regelmäßig manuell bei Google abfragen. Automatisieren lässt sich die Abfrage mit Unterstützung einer Software, wie dem hier abgebildeten KeywordMonitor (https://www.keywordmonitor.de).

Bringen Sie bei der Suchmaschinen-Optimierung Geduld mit und erwarten Sie nicht, dass die Top-Position unmittelbar nach den ersten Veränderungen auf der Website erzielt wird. Suchmaschinen-Optimierung ist ein längerer, fortlaufender Prozess, bei dem in kleinen Schritten Seiteninhalte verändert werden und kurze Zeit später Veränderungen im Ranking beobachtet werden. In der Regel dauert es ein paar Tage, bis Google die Veränderung einer Seite mitbekommt, diese bewertet und daraufhin das Ranking der Seite anpasst. Wenn Sie immer wieder etwas Zeit investieren und Verbesserungen vornehmen wird ihre Seite im Ranking steigen, wie in der Abbildung links meine eigene Startseite www.infovida.de für das Keyword „coach reutlingen“.


Schritt 3 – Die Onpage Optimierung

Onpage-Optimierung bedeutet, die Inhalte der einzelnen Seiten Ihrer Website zu optimieren. Vorrangig geht es dabei um die Auswahl der zu den Keywords passenden Überschriften sowie um kundenorientierte Texte. Die Keywords müssen dafür gezielt ausgewählt und effektiv platziert werden. Eine einzelne Seite einer Website kann dabei immer nur für wenige Keywords eine sehr gute Rangposition erzielen. Es ist durchaus in Ordnung die Optimierung mit nur einem oder zwei Keywords zu beginnen. Wollen Sie zu viel auf einmal erreichen, landen Sie meist nur im Mittelmaß.

Schlüsselstellen für die Onpage-Optimierung

Im Namen der Domain
Wenn jemand Coaching in Reutlingen anbietet, dann wäre der ideale Domainname https://coaching-reutlingen.de. Diesen Namen hat sich eine Kollegin von mir gesichert, die deshalb in Suchanfragen relativ weit oben in der Trefferliste erscheint. Für meine eigene Firma habe ich https://www.infovida.de gewählt, aber auch ohne „coaching“ im Domainnamen erziele ich in Reutlingen durch meine Optimierung eine Top-Position.

Im Namen der Webseite
Der Name einer Webseite wird in der Adresszeile des Browsers und in der Google-Trefferliste angezeigt. Auch hier ist es gut, wenn der Name ein Keyword enthält. Meine Unterseite zum Thema Patentrecherche trägt deshalb den Namen „patentrecherche.html“ und der Link wird in der Google-Trefferliste als https://www.infovida.de/patente/patentrecherche.html angezeigt.

Im Navigations-Menü
Das Navigations-Menü ist auf jeder Webseite ihrer Webpräsenz vorhanden und auch an dieser Stelle ist es hilfreich, die Keywords unterzubringen. So gibt es in meinem Menü den Punkt „Consulting - Professionelle Patentrecherche“.

In den Überschrift einer Webseite
Die Hauptüberschrift einer Webseite - auch H1-Überschrift genannt - sollte unbedingt die Keywords der Seite beinhalten. Um beim Beispiel mit der Patentrecherche zu bleiben: die Überschrift lautet „Professionelle Patentrecherche“. Bedenken Sie dabei, dass die Überschrift nicht nur für Suchmaschinen optimiert sein soll, sondern gleichermaßen den Leser ansprechen muss. Wenn die Hauptüberschrift nicht genügend Platz bietet, können Sie weitere Keywords auch auf die Unterüberschriften verteilen.

Im Text auf der Seite
Sowohl aus Kundensicht als auch aus der Sicht von Google muss sich aus dem ersten Drittel der Seite erschließen, worum es geht. Streuen Sie auf der gesamten Seite wohldosiert Ihre Keywords ein. Sie können zudem Varianten oder Synonyme der Suchbegriffe wählen. Eine Keyword-Dichte von 3-5 % auf der gesamten Seite ist angemessen. Wenn Ihre Seite beispielsweise 500 Wörter beinhaltet, dann können etwa 15 bis 25 davon einem Keyword oder passenden Synonymen entsprechen.

Im Namen und Alternativtext von Bildern
Auch in den Namen von Bildern, die auf einer Webseite erscheinen, können Sie Keywords unterbringen. Und für jedes Bild können Sie einen Alternativtext wählen und auch diesen für Keywords verwenden.


Schritt 4 – Verlinken Sie Ihre Webpräsenz

Google bewertet die themenspezifische Relevanz einer Seite auch basierend auf deren Linkstruktur. Dies umfasst sowohl die interne Linkstruktur als auch die von außen eingehenden Links, sogenannte Backlinks. Setzen Sie daher auch innerhalb Ihrer Website themenrelevante Links auf das eigene Angebot. Schwieriger ist der Aufbau von externen Links. Indirekt beeinflussen können Sie das Setzen von externen Backlinks, wenn Sie auf Ihrer Website interessante Inhalte anbieten. Andere Website-Betreiber werden diese aufgreifen und Links setzen. Für das Ranking ist nicht die Anzahl der eingehenen Links wichtig, sondern die Relevanz der verlinkenden Seite für das Thema.

Bei allen Maßnahmen zur Verlinkung sollten Sie auf ein natürliches Linkwachstum setzen. Eine sprunghafte Zunahme eingehender Links könnte von Google auch als Verstoß gegen die Qualitätsrichtlinien gewertet werden und mit einer Herabstufung des Ranking geahndet werden. Nicht empfehlendswert sind Portale, die eine Eintragung in eine Vielzahl von Webverzeichnissen versprechen. Sie können Ihre Website direkt meist kostenlos in fach- und branchenspezifische Webkataloge eintragen. Wichtig ist, dass es sich dabei um etablierte Webkataloge handelt, damit sich deren Backlinks positiv auf Ihr eigenes Ranking auswirken. Sie können Profile mit Backlinks auch in sozialen Netzwerken wie XING, LinkedIn oder Facebook anlegen. Empfehlenswert sind Einträge in Google Maps und Google My Business.

Weitere Tipps für die Verlinkung

Thematisch passend verlinken
Der Inhalt der verlinkenden Seite sollte zu Ihrem eigenen Thema passen.

Linktausch vermeiden
Ein Linktausch nach dem Motto „du verlinkst mich und ich verlinke dich“ bringt keinen Mehrwert, da eingehender und ausgehender Link sich neutralisieren.

Finger weg von „fragwürdigen“ Seiten
Wenn solche Seiten eine Abstrafung erhalten, dann wirken sich auch Backlinks von solchen Seiten negativ aus.

Nicht nur auf die Startseite verlinken
Links können auf thematisch relevante Unterseiten verweisen und erhöhen dann deren Relevanz.

Passende Linktexte verwenden
Aussagekräftige Linktexte die Keywords enthalten erhöhen die Linkrelevanz für dieses Keyword.

Linkziele erhalten
Achten Sie darauf dass keine „toten“ Links entstehen, wenn Sie verlinkte Seiten umbenennen oder löschen.


Schritt 5 – Die Website ansprechend gestalten

Sobald ein Besucher nun den Eintrag in der Google Trefferliste anklickt und Ihre Website aufruft, ist die erste Hürde bereits genommen. Der Besucher bekommt nun einen ersten Eindruck von Ihrem Angebot. Doch worauf kommt es bei dem ersten Eindruck an? Natürlich sollte das, was in Ihrem Kurztext der Google-Trefferliste steht, sich auf Ihrer Website wiederfinden. Ihr Eintrag in der Trefferliste weckt bestimmte Erwartungen und genau die möchte der Besucher bestätigt sehen, bevor er zum Kunden wird. Schreiben Sie dazu kundenorientierte Texte, die die Bedürfnisse Ihrer Kunden in den Mittelpunkt stellen. Langatmige Erläuterungen und ausführliche Selbstdarstellung schrecken den Leser eher ab.

Einen nicht unerheblichen Einfluss auf den ersten Eindruck hat auch die Art der Darstellung. Eine passende Farbwahl, eine ansprechende optische Darstellung mit Bildern und Grafiken sowie eine auf allen Geräten – vom Smartphone bis zum großen Computermonitor – gut lesbare Schrift gehören zum Standard.

Nun haben Sie in der Regel bereits eine Website, denn sonst hätten Sie sich nicht mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung befasst. Weshalb dann am Ende nochmals die Fragen nach dem ansprechenden Design.


Wollen Sie Ihr Suchmaschinen-Ranking verbessern?

Wenn Sie Interesse an einer Suchmaschinenoptimierung (SEO) Ihrer Website für Google haben oder sich persönlich beraten lassen wollen, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf. Gerne erstelle ich Ihnen ein Angebot.

Per Email an u.spadaccini@infovida.de, per Telefon unter 07121 506442 oder über das Kontaktformular.

SEO-Experte Uwe Spadaccini